Intrapreneurship als Priorität: Vorteile für Ihr Unternehmen

Innovation ist ein Schlagwort in Unternehmen, das so schnell nicht verschwinden wird. Häufig stellt sich die Frage: Ist Intrapreneurship oder Unternehmertum die bessere Wahl? Erfahren Sie hier mehr zu den Unterschieden sowie zu den Vorteilen und Risiken von Intrapreneurship.

Unternehmertum hat vielen Selfmade-Millionären und -Millionärinnen zu Erfolg verholfen – aber die Vorteile des Intrapreneurship übertreffen allmählich diese Zahlen.

Wenn Sie den «Gefällt mir»-Button bei Facebook, Gmail von Google, die Sony Playstation und LinkedIn kennen, dann wissen Sie bereits, wie sehr Intrapreneurship die Welt verändern kann. (Okay, sie haben uns erwischt. LinkedIn war definitiv keine Intrapreneurship-Idee, wir haben nur gehofft, dass Sie uns auf LinkedIn folgen würden.) Was einst als «verrückte» Idee eines neugierigen Mitarbeiters begann, der gerne im Hintergrund tüftelte, entwickelte sich in Verbindung mit einem starken Willen und dem Engagement der Unternehmensführung zu einer milliardenschweren Innovation.

Stellen Sie sich vor, was Sie in Ihrem Unternehmen bewirken könnten, wenn eine Unternehmenskultur gepflegt wird, in der die Mitarbeitenden ungezwungen ihre Ideen einbringen können – und die Möglichkeit haben, sie auch in die Tat umzusetzen. Wenn Vorstellungskraft nicht Ihre Stärke ist, können Sie als Einstieg auch einfach diese Liste an Vor- und Nachteilen von Intrapreneurship durchlesen. 

Vorteile von Intrapreneurship in einem Unternehmen

Es kann ein Unternehmen verändern, wenn Intrapreneurship begünstigst oder Mitarbeitende unterstützt werden, die Sinn für Intrapreneurship zeigen. Wenn Sie sich für Intrapreneurship einsetzen, wird das Unternehmen als Ganzes davon profitieren.

1. Alle gewinnen

Der vielleicht grösste Vorteil von Intrapreneurship ist, dass alle davon profitieren: Sie werden in Ihrem Unternehmen noch stärker als Führungspersönlichkeit wahrgenommen und gleichzeitig können Sie eine nachhaltige, inspirierende Unternehmenskultur schaffen. Ihr Arbeitgeber hat ein engagiertes Team, das sich auf Innovationen konzentriert, die dem Unternehmen zu Wachstum verhelfen. Ihre Mitarbeitenden können ihr volles Potenzial ausschöpfen. Denn Innovation öffnet immer die Tür für neue Möglichkeiten.

2. Unternehmenswachstum innen und außen

Das Ziel von Intrapreneurship ist es, eine unternehmerische Denkweise zu schaffen und eine innovative Infrastruktur zu kultivieren, die für Wachstum erforderlich ist. Innovation ist das entscheidende Element und der Rahmen für ein dynamisches Wachstum. Dies führt zu:

• höheren Marktanteilen und Gewinnen – der Bilanz;

• Anwerbung und Bindung der besten Mitarbeitenden – die Quintessenz in Menschenform; 

• neuen und verbesserten Produkten und Dienstleistungen.

3. Mehr Stabilität und Ressourcen

Intrapreneurship ermöglicht es Ihnen, alle Vorteile des Unternehmertums zu nutzen, ohne so viel Risiko einzugehen. Niemand muss seine/ihre derzeitige Position aufgeben, sein/ihr eigenes Geld investieren oder praktisch bei null anfangen. Man kann den Wandel testen und hat gleichzeitig Zugang zu mehr Ressourcen und einer grösseren Plattform.

4. Unveränderte Arbeitszeiten

Unternehmertum kann das ganze Leben in Beschlag nehmen. Der Aufbau eines Unternehmens von Grund auf ist quasi ein 24/7-Job. Intrapreneurship findet jedoch innerhalb eines Unternehmens statt, richtig? Sie und Ihre Mitarbeitenden arbeiten also nach wie vor nach den Arbeitszeiten des Unternehmens. Abends können Sie weiterhin abschalten, wie wir es alle nach Feierabend tun (lehnen Sie sich zurück und entspannen Sie sich – Sie haben es verdient).

Die Vorteile von Intrapreneurship-Projekten liegen darin, dass sie sich nicht nur auf das Unternehmensergebnis auswirken. Sie geben den Menschen die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und mit Innovationen für Aufsehen zu sorgen. Allerdings bringen die Chancen fast immer auch Risiken mit sich.

Mögliche Risiken von Intrapreneurship

Wie bei allem im Geschäft (und in der Welt) gibt es auch hier Herausforderungen und Nachteile. Jedes Vorhaben, das sich lohnt, birgt ein gewisses Risiko. Lassen Sie sich davon nicht beirren. Wir möchten einfach, dass Sie sich dessen bewusst sind.

1. Kulturelle Probleme und Widerstand gegen Veränderungen

Ein Intrapreneurship-Projekt setzt voraus, dass eine (unterstützende und inspirierende) Unternehmenskultur geschaffen und eine solide Umsetzungsstrategie befolgt wird. Viele Menschen sehen die Chancen und den Wandel als Vorteile des Intrapreneurship, aber manche Menschen sind in ihren Gewohnheiten «festgefahren». Normalerweise trifft dies auf Personen zu, die am Ende ihrer Berufstätigkeit stehen. Oder wenn man es sich bildlich vorstellt: auf alte Hunde, die keine neuen Tricks lernen wollen. In jeden Fall kann diesen Menschen der Gedanke an Veränderung, Angst machen. Sie fühlen sich mit dem, was sie tagein, tagaus tun, wohl und sehen nicht ein, warum sich etwas ändern sollte.

Wandel ist eine der am wenigsten verstandenen Managementdisziplinen. Die meisten Studien berichten von einer 60–70%igen Misserfolgsquote bei Veränderungsinitiativen. Eine risikoscheue Kultur und der Widerstand gegen Veränderungen können die Wachstumsfähigkeit eines Unternehmens beeinträchtigen.

Ein weiterer Aspekt betrifft das höhere Management. Auch diese Personen könnten das Gefühl haben, dass Veränderung nicht nötig sei. Vielleicht fühlen sie sich auch nur übergangen. In jedem Fall besteht die Gefahr, dass sich bei ihnen ohne eine angemessene interne Marketingstrategie Ressentiments aufbauen.

2. Fehlende Kontrolle über die Ressourcen

Die Finanzierung durch den Cashflow des Unternehmens kann toll sein – sofern der Cashflow toll ist. Es besteht jedoch immer eine gewisse Unsicherheit, wenn man sich auf das Geld Dritter verlässt. Wenn das Unternehmen ein schlechtes Quartal (oder mehrere) hat, versiegen die Ressourcen, und dein Innovationsmanagementprojekt steht wahrscheinlich ganz oben auf der Liste von Projekten, die gestrichen werden.

Die personellen Ressourcen können abgezogen werden, um bei anderen wichtigen Projekten eingesetzt zu werden. Die Zuständigkeiten der Angestellten können verschoben werden, um aktuelle Probleme zu lösen, anstatt an einer langfristigen Lösung zu arbeiten. Das muss nicht böse gemeint sein – es ist einfach eine Frage der Geschäftspolitik.

3. Konflikte in der Führung

Angestellte Intrapreneure und Intrapreneurinnen haben Vorgesetzte, und manchmal verschiebt sich die Vorrangstellung unter den Höhergestellten. Führungskräfte können die Aufmerksamkeit dieser motivierten Mitarbeitenden auf andere vorrangige Projekte lenken, Innovationen unterdrücken, Think Tanks lahmlegen, Finanzmittel und Ressourcen verweigern und ganz einfach verhindern, dass Bottom-up-Ideen wirklich in Schwung kommen.

Darüber hinaus kann es passieren, dass die strategische Ausrichtung und die Gesamtproduktivität deiner Projekte beeinträchtigt werden, wenn mehrere Führungskräfte das Sagen haben. Die Mitarbeitenden werden abgelenkt und sind verunsichert, weil sie mit den ständigen Wechseln und der Frage, wer die Anweisungen gibt, nicht mehr Schritt halten können.

4. Fehlende Beteiligung

Intrapreneure und Intrapreneurinnen sind zwar vor grösseren Misserfolgen und Verlusten geschützt, aber sie haben auch keine Möglichkeit, an wichtigen Erfolgen teilzuhaben. Sie gehen das Risiko ein, dass ihre Ideen erfolgreich werden und das Unternehmen voranbringen, aber sie selbst nicht direkt von diesem Erfolg profitieren können.

Wenn man Intrapreneurship im Unternehmen einen hohen Stellenwert einräumt, kann man damit unglaubliche Möglichkeiten schaffen, ohne dabei so grosse Risiken einzugehen, wie sie das Unternehmertum birgt – aber es gibt immer noch Risiken. Uns ist wichtig, dass Sie sich bewusst sind, dass Sie darauf einen Einfluss ausüben können, indem Sie einen dauerhaften Wandel schaffen und Innovationen vorantreiben. Intrapreneurship kann die gesamte Flugbahn Ihres Unternehmens und Ihres Lebens verändern.

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