Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch veröffentlicht.
April 22, 2021
Neun wichtige Erkenntnisse nach vier Jahren Intrapreneurship
Erfahren Sie Erkenntnisse aus der Umsetzung von Intrapreneurship mit KICKBOX und wie Sie Innovator:innen stärken und unternehmensweite Innovation fördern.
Inhaltsverzeichnis
Seit 2016 unterstützt rready, früher bekannt als GETKICKBOX, Unternehmen jeder Größe und aus unterschiedlichsten Branchen dabei, eine nachhaltige Innovationsbewegung aufzubauen.
Der Beginn von KICKBOX
Vor vier Jahren adaptierte Dave Hengartner, CEO und Mitgründer von rready, das Adobe Kickbox-Programm, das ursprünglich von Mark Randall entwickelt wurde.
Ausgehend vom Swisscom Kickbox-Programm, das auf dem Open-Source-Material von Adobe Kickbox basierte, entwickelte das Team ein weiterführendes Bottom-up-Intrapreneurship-Programm.
Das Ziel: Innovator:innen befähigen, den nächsten relevanten Business Case zu entwickeln und ihre Organisationen für das digitale Zeitalter zu stärken.

Reto Wenger, Mitbegründer von rready bei einem Swisscom Kickbox Event
Das Intrapreneurship-Programm, das rready seitdem fortlaufend weiterentwickelt hat, umfasst einen dreistufigen Innovationsprozess. Er ermöglicht es allen Mitarbeitenden, aktiv zum Innovationserfolg beizutragen. Über eine Online-Plattform und unterstützende Tools, darunter eine physische Innovationstoolbox, können Intrapreneur:innen rund 20 Prozent ihrer Arbeitszeit nutzen, um Ideen zu validieren. Nach der ersten RedBox-Phase und erfolgreicher Überzeugungsarbeit gegenüber relevanten Stakeholder:innen folgt die BlueBox-Phase, in der ein Pilotprojekt gestartet werden kann. In der abschließenden GoldBox-Phase wird die Idee im Unternehmen implementiert oder potenziell als Spin-out weitergeführt.
Seit der ersten Einführung bei Swisscom haben die rready-Mitgründer zahlreiche wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Neun davon zählen zu den wichtigsten.
1. Sein Sie ein Ermöglicher, kein Gatekeeper
Auch wenn Jobtitel oft das Wort Innovationsmanager:in enthalten, lässt sich Innovation nicht managen. Entscheidend ist, Raum zu schaffen, in dem Menschen ihre Ideen verfolgen und ihr Potenzial erkunden können. Das gelingt nicht, wenn Führungskräfte, Manager:innen oder Coaches als Gatekeeper:innen auftreten. Stattdessen sollten sie Chancen schaffen, damit Mitarbeitende ihre Idee und sich selbst beweisen können. Der Prozess dient der Motivation, Befähigung und Weiterentwicklung der Mitarbeitenden.
2. Keine verfrühte Kritik ausüben
Selbst eine herausragende Führungskraft kann unfertige Ideen nicht zuverlässig bewerten. Dennoch passiert genau das häufig: Es werden Ideen eingereicht, der Vorstand entscheidet, welche „gut“ oder „schlecht“ sind. Die Ablehnung frustriert viele der Einreichenden, während nur wenige ein Budget für die Validierung erhalten.
Dieser Prozess ist kostspielig und subjektiv, und die zentrale Person – der oder die Ideengeber oder Ideengeberin – erhält keine Chance, den Wert seiner/ihrer Idee zu belegen.
Besser: Den Markt entscheiden lassen. Jeder sollte die Möglichkeit bekommen zu validieren. Zeigt sich nach zwei Monaten Tests mit echten Kundendaten kein klarer Mehrwert, wird das Projekt gestoppt. Der Lerngewinn pro Innovator:in ist dennoch hoch, die Investition gering.
3. Starke C-Level-Unterstützung ist entscheidend
Damit Mitarbeitende bereit sind, ihre Idee einzureichen und zusätzliche Energie zu investieren, brauchen sie Rückhalt und die Sicherheit, dass das Unternehmen ihren Beitrag wertschätzt. Sichtbare Unterstützung aus dem Top-Management ist dafür entscheidend. Besonders gefragt sind Chief Digital Officers, CEOs und CIOs wegen des geschäftlichen Potenzials sowie Chief HR wegen des Bildungs- und Transformationseffekts auf die Belegschaft.

4. Sprechen Sie nicht über Methoden, bauen Sie eine Marke auf
Methoden wie Lean Startup oder Human Centered Design sind wertvoll, können aber auch Barrieren erzeugen: Sie verändern sich schnell, und nicht alle Mitarbeitenden möchten sich mit neuen Fachbegriffen auseinandersetzen.
rready kommuniziert deshalb lieber eine Marke wie KICKBOX als eine Methode. Eine Marke bleibt, schafft Identifikation und wächst mit der Community. Wichtig ist nicht, welche Methode jemand lernt, sondern dass sie angewendet wird. Deshalb entstand das KICKBOOK für Innovator:innen, komplett ohne Fachjargon und Innovations-Buzzwords.
5. Beziehen Sie alle ein, nicht nur Ideengeber:innen
In jedem Unternehmen gibt es Intrapreneure: Menschen mit Ideen und dem Wunsch, sie zu verfolgen. Das KICKBOX-Programm wirkt jedoch stärker, wenn auch Mitarbeitende eingebunden werden, die sich für Innovation interessieren, ihr Fachwissen einbringen möchten, aber noch keine eigenen Ideen einreichen.
Die Innovationsplattform ist dafür zentral. Dort erhalten Ideengeber:innen Zugang zu Ressourcen, während Expertinnen und Experten anhand ihrer Fähigkeiten und Interessen automatisch passenden Projekten zugeordnet werden. So entsteht wertvoller Input für die laufenden Initiativen.
6. Machen Sie Innovation erlebbar – durch Gamification und greifbare Tools
Die Toolbox des KICKBOX-Programms macht Innovation lebbar. Mitarbeitende sind besonders motiviert, wenn sie diese physische Box erhalten und damit ihren Intrapreneurship-Weg starten.
Gleichzeitig ist die Verbindung zur Online-Plattform wichtig. Viele Elemente der Toolbox führen dorthin, wo zusätzliche Lerninhalte und Projekttransparenz verfügbar sind.

7. Evaluieren Sie Team und Konzept vor dem Investment
Erfahrungen zeigen: Menschen sind wichtiger als Ideen. Allerdings ist nicht jede Person eine angehende Intrapreneurin oder möchte eine werden. Die RedBox-Phase ist daher bewusst weitgehend automatisiert. So können viele teilnehmen, und die Organisation erkennt, wer Motivation und Fähigkeiten für die herausfordernde Intrapreneurship-Reise mitbringt.
Diejenigen, die überzeugen, gewinnen Sponsor:innen für die nächste Phase. Für das Unternehmen bedeutet das, gezielter Zeit, Budget und Coaching in vielversprechende Talente zu investieren.
8. Setzen Sie auf den Mehrwert durch Austausch und Co-Kreation
Intrapreneurship kann über die Grenzen eines Unternehmens hinauswirken. Unter der Marke GETKICKBOX haben wir das Programm geöffnet. Unternehmen wie SBB, CSS, Implenia und Roche nutzen die Plattform und die Toolbox, um Innovation voranzutreiben.
Wir organisieren regelmäßige Treffen mit den Verantwortlichen der Programme, um Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Die Weiterentwicklung des Programms erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dieser Community. Ein Ergebnis davon ist das KICKBOOK.
9. KICKBOX kann für jedes Unternehmen funktionieren
Jede Organisation ist anders, doch KICKBOX-Intrapreneurship lässt sich flexibel in bestehende Strukturen integrieren. Dezentralisierte Ideenfindung, ein spielerischer Prozess sowie hohe Automatisierung und Sichtbarkeit schaffen klare Mehrwerte.
Dezentralisierte Ideenfindung mit einem spielerischen Prozess sowie hoher Automatisierung und Sichtbarkeit bietet Wert für die Organisation. Daher würden wir uns freuen, Ihnen dabei zu helfen, Ihre Intrapreneurship-Bewegung mit KICKBOX auszubauen.
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