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Für was steht Ideenumsetzung?

Ideenumsetzung im Rahmen eines Innovationsprozesses ist wichtig, da sie sich auf den Handlungsteil der Innovation konzentriert, d. h. darauf eine Idee von Anfang bis Ende voranzutreiben, weiterzuentwickeln und letztendlich zu implementieren. Wie Steve Jobs einmal sagte: "Ideen sind nichts wert, wenn sie nicht umgesetzt werden; sie sind nur ein Multiplikator. Die Umsetzung ist Millionen wert."

Die Ideenumsetzung zielt darauf ab, das in großen Unternehmen häufig anzutreffende "Briefkastenkonzept" zu verhindern. Bei einer solchen Vorgehensweise reichen die Mitarbeitenden zwar ihre Ideen ein, diese werden jedoch häufig nicht in die Tat umgesetzt und bleiben unausgeführt.

Für den Anfang ist es wichtig, ein Problem zu finden, das es wert ist, gelöst zu werden, und die Bereitschaft der Kunden zu ermitteln, dafür zu bezahlen. Erst dann kann man sich auf die Ideenumsetzung konzentrieren.

Die drei Erfolgsfaktoren der Ideenumsetzung sind:

  • Methodik: Einsatz einer Methodik, die auf die Umsetzung von Ideen und die datengestützte Validierung ausgerichtet ist.
  • Eigenverantwortung: Dem/der Ideengeber/-in wird die Verantwortung für seine/ihre Idee übertragen, und er/sie wird zum CEO seiner/ihrer eigenen Idee. Alle Mitarbeitenden werden damit in den Innovationsprozess einbezogen.
  • Unterstützung: Der/die Innovator/-in wird während des gesamten Prozesses durch interne und externe Partner/-innen, Coaches usw., begleitet. 

Was unterscheidet die Ideenumsetzung vom Ideenmanagement?

1. Aktive vs Passive Vorgehensweise

Ideenmanagement ist ein eher passiver Innovationsansatz, der sich mehr auf den eigentlichen Prozess konzentriert. Bei der Ideenumsetzung hingegen handelt es sich um eine aktivere Vorgehensweise, welche sich letztlich darauf konzentriert, die Idee von Anfang bis Ende voranzutreiben, weiterzuentwickeln und letztendlich zu implementieren.

2. Kundenzentriert vs nicht kundenzentriert

Bei einem Ideenumsetzungsprozess hängt der Erfolg oder Misserfolg einer Idee vollständig von dem potenziellen Markt und dem gesammelten Kundenfeedback ab. Es handelt sich also um einen kundenzentrierten Ansatz im Gegensatz zu dem nicht kundenzentrierten Ansat wie zum Beispiel dem klassischen Innovationsmanagement, das in internen Planungsmeetings stattfindet und nicht die Validierung vor dem/der Kunden/Kundin ins Zentrum rückt. 

3. Jede Idee bekommt eine faire chance vs. 'Tote Ideen'

Beim Ideenmanagement werden Ideen oft allein aufgrund der Meinung von Geschäftsbereichsleitern oder Führungskräften abgelehnt. Diese werden als "tote Ideen" bezeichnet. Bei der Ideenumsetzung erhält hingegen jede Idee eine faire Chance. Das bedeutet, dass den Mitarbeitenden ein angemessener Zeitrahmen zur Verfügung steht, in dem sie ihre Ideen testen und validieren können. Den Mitarbeitenden stehen die dazu notwendigen Tools und Unterstützung jederzeit zur Verfügung. 

4.  Ungeeignete Ideen sofort stoppen vs. "Zombie-Ideen"

Dies steht nicht im Gegensatz zu Punkt 3. Ideenumsetzung fördert das frühzeitige Verwerfen von mangelhaften Ideen basierend auf effektivem Kundenfeedback. Auf diese Weise vermeiden die Unternehmen, dass "Zombie-Ideen" (d. h. Ideen, die schon längst abgeschafft sein sollten) weiterhin Ressourcen verbrauchen. Wenn eine ungeeignete Idee früh genug erkannt wird, bedeutet dies auch, dass keine unnötigen Ressourcen für den verzweifelten Versuch, die Idee am Leben zu erhalten, verschwendet werden. 

 

Wieso ist die Ideenumsetzung ein wichtiger Bestandteil des Innovationsprozesses?

1. Verschiebt den Schwerpunkt

Bei der Ideenumsetzung liegt der Schwerpunkt auf dem Tun, nicht auf dem Denken und Warten. Die Ideengeber/-innen werden ermutigt, hinauszugehen, ihre Idee zu testen, zu scheitern und daraus zu lernen! Während wir manchmal dazu neigen, uns zu verzetteln, sei es in den Formalitäten oder in den bestehenden Prozessen, verlagert die Ideenumsetzung den Schwerpunkt radikal hin zum testen und ausprobieren und sammeln von Kunden-Daten. 

2. Ermutigt zur Eigenverantwortung 

Die Mitarbeitenden werden ermutigt, für ihre Ideen Verantwortung zu übernehmen. Das Unternehmen bietet den Mitarbeitenden Raum zum Experimentieren. Das gesammelte Kunden-Feedback hängt sehr stark davon ab, wie man als Ideengeber/-in die zur Verfügung gestellten Mitteln einsetzt. 

3. Fördert den kulturellen Wandel

Die Ideenumsetzung eignet sich stark als Instrument, um einen kulturellen Wandel herbeizuführen, denn nur in der Umsetzungsphase erlernen Mitarbeitende neue Fähigkeiten, die zu einer Veränderung der gesamten Unternehmenskultur führen können, bottom-up. 

4. Normalisiert Fehlschläge

Es ist wichtig, in einem Unternehmen eine Fehlerkultur zu pflegen. Anstatt ständig nach Perfektion zu streben, ist es entscheidend, die Mitarbeitenden daran zu gewöhnen, zu scheitern und aus ihren Fehlern zu lernen. Unser Motto lautet: "Fail fast, fail cheap, fail often and learn from it". 

5. Hilft, ungeeignete Ideen frühzeitig zu erkennen und zu verwerfen

Man beginnt frühzeitig mit der Ideenumsetzung, um herauszufinden, ob die Ideen funktionieren oder nicht. Auf diese Weise können Ideen frühzeitig ausgeschlossen werden, was auf lange Sicht Kosten spart.  

 
6. Verleiht Zweck und Richtung

Die Umsetzung einer Idee schärft den Sinn einer Idee und gibt ihr eine Richtung, da der /die Innovator/-in die Idee aktiv weiterentwickelt. 

 

Wie wird entschieden welche Ideen umgesetzt werden?

Es mag schwierig erscheinen, wie man entscheiden kann welche Ideen umgesetzt und welche verworfen werden soll., Hier drei Tipps, um sicherzustellen, dass nur die besten Ideen weiterverfolgt werden: 

  • Daten sind höher zu gewichten als Meinungen: Es ist wichtig, die Entscheidung über eine Idee auf konkrete Daten und Beweisen zu stützen, die vom Markt oder den Kunden stammen. 
  • Innovation ist kein Schönheitswettbewerb: Bei der Innovation geht es sich nicht darum mit verbundenen Augen einen Gewinner zu wählen. Entsprechend sollten nicht die schönsten Folien gewinnen, sondern die besten Daten. 
  • Ideen frühzeitig verwerfen: Aus Tausenden von Ideen müssen die richtigen herausgesucht werden. Dies schafft man nur indem wertlose Ideen frühzeitig ausgesondert werden. Es ist wichtig den Ideentrichter mit so vielen Ideen wie möglich zu füllen, um dann die wertvollsten Ideen datenbasiert zu ermitteln.

Die drei Tipps lassen sich gut durch folgendes Mantra zusammenfassen: Data beats Opinion.

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